Nachhaltigkeitsberatung: Close the Eco Gender Gap
Warum Frauen stärker unter der Zerstörung unserer Lebensgrundlagen leiden
Ein Artikel von Alexandra Namyslowski.
Nachdem sich Teil 2 unserer Eco-Gender-Gap Artikel-Reihe mit der Frage beschäftigte, warum mehr Männer als Frauen unsere Lebensgrundlagen zerstören, zeigt Teil 3 auf, warum Frauen stärker unter der Zerstörung unserer Lebensgrundlagen leiden.
Folgende Beispiele zeigen, warum Frauen stärker unter der Zerstörung unserer Lebensgrundlagen leiden.
Das erste betrifft die Auswirkungen von Umweltverschmutzung auf Menschen mit geringerem Einkommen. Gotelind Alber – Physikerin, Expertin für Klima und Gender sowie Mitgründerin des Vereines GenderCC-Women for Climate Justice – verweist auf Studien, etwa für Hamburg, die zeigen, dass Luftverschmutzung durch Mobilität Menschen mit geringerem Einkommen stärker betrifft – und das sind zum großen Teil Frauen. Verschmutzende sind – beim Beispiel der Luftverschmutzung durch Mobilität – mehr Männer.
Zweites Beispiel sind Todeszahlen bei Umweltkatastrophen. Während im Norden – bspw. bei Überflutungen – eher Männer ums Leben kommen, weil sie riskantere Tätigkeiten ausüben, sind es im globalen Süden – vor allem bei Hitzewellen – eher Frauen. Selbst wenn herausgerechnet wird, dass es mehr ältere Frauen als Männer gibt.
In marginalisierten Gesellschaften leiden Frauen zudem noch zusätzlich unter mehr männlicher Gewalt, die durch Hitze steigt, denn mit zunehmenden Temperaturen mehren sich auch Fälle häuslicher und sexueller Gewalt. Eine 2023 in JAMA Psychiatry veröffentlichte Studie ergab, dass ein Anstieg der durchschnittlichen Jahrestemperatur lediglich um 1 °C ausreicht, um einem Anstieg der Fälle körperlicher und sexueller häuslicher Gewalt um mehr als 6,3 % in drei südasiatischen Ländern zu verzeichnen: Indien, Nepal und Pakistan. Der Klimawandel wirkt so als Bedrohungsmultiplikator und verschärft soziale, politische sowie wirtschaftliche Spannungen. Und da der Klimawandel Konflikte auf der ganzen Welt wortwörtlich an- und aufheizt, werden Frauen und Mädchen häufiger Opfer geschlechtsspezifischer Gewalt, darunter sexuelle Gewalt im Zusammenhang mit Konflikten, Menschenhandel, Kinderehen und andere Formen des Missbrauchs, die mehr von Männern ausgehen.
Teil 4 unserer Artikel-Serie zur Eco-Gender-Gap zeigt auf, wie Unternehmen die Eco-Gender-Gap schließen können und welche Rolle Nachhaltigkeitskommunikation dabei spielt.