Wie funktioniert Nachhaltigkeitskommunikation nach innen?
Diese Frage hat Philipp Schär im Rahmen des achten Netzwerk-Treffens der öffentlichen Unternehmen in Hamburg mit rund 30 Nachhaltigkeitsverantwortlichen diskutiert.
Ganz konkret ging es um diese Punkte:
- Wer über Nachhaltigkeit spricht, steht unter Generalverdacht. Was macht Nachhaltigkeitskommunikation eigentlich so besonders?
- Jede/-r Einzelne zählt. Wie können Mitarbeitende für das eigene Nachhaltigkeitsprogramm begeistert und aktiviert werden?
- Green Claims und Shitstorms. Wie kann die Greenwashing-Falle umgangen werden?
Philipp hat seine Erfahrungen aus einigen fors.earth Projekten geteilt, darunter auch #Project1Hour, Hamburg Wasser, Audi Umweltwoche, VWGS IMPACT DAY oder Röhm. Das wichtigste war, offen darüber zu sprechen, was gut funktioniert hat und was nicht.
Seine 10 wichtigsten Learnings aus vielen Jahren Praxiserfahrung hat er so zusammengefasst;
1. Corporate Sustainability mit dem persönlichen Alltag der Menschen verbinden
2. Mitarbeitende erleben lassen, dass sie etwas bewirken können (Selbstwirksamkeit)
3. Möglichkeiten zum Teilen von Ideen, Aktionen und Erfahrungen schaffen (Orientierung an Vorbildern; Veränderung sozialer Normen)
4. Optionen für das eigene Handeln der Mitarbeitenden erhöhen
5. Für glaubwürdige Unterstützung von „ganz oben“ sorgen und Führungsfiguren aktiv in der Kommunikation einsetzen
6. Aktiv die eigene Nicht-Nachhaltigkeit thematisieren und offen über Schwächen sprechen
7. Alle Energie in die Willigen und Aktiven investieren, nicht in die Ablehner und Nörgler
8. Einen kontinuierlichen Dialog und ein Grundrauschen zu Nachhaltigkeitsthemen schaffen (Nicht nur sporadische Highlights)
9. Schwierige Debatten zu Nachhaltigkeitsthemen im Unternehmen zulassen und fördern
10. Spiel, Spaß und Wettbewerb in die Nachhaltigkeitskommunikation einbauen.
Philipp meint: „Wir sehen in unserer Arbeit mit Unternehmen immer wieder, wie wichtig die Kommunikation nach innen ist. Alle mitzunehmen und authentisch über die Ziele und Fortschritte zu kommunizieren, ist entscheidend dafür, ob sich im Unternehmen tatsächlich etwas bewegt oder die Nachhaltigkeitsstrategie nur ein Papiertiger bleibt.“
Vielen Dank auch an Theresa Kiunke und Lars Christiansen von Hamburg Wasser für die Ausführungen zum aktuellen Stand des eigenen Nachhaltigkeitsprogramms und zum gemeinsamen Projekt im Jahr 2022.