Wasser und marine Ressourcen

 

Wasser ist nicht gleich Wasser

 

Ab kommendem Jahr müssen Unternehmen im Rahmen der CSRD (ESR Standard E3 "Water and Marine Resources") jährlich berichten, wie sie mit Wasser sowie marinen Ressourcen umgehen und ihre Lieferanten diesbezüglich bewerten.  
Es ist kein Zufall, dass diese Reihenfolge gewählt wurde. Während viele Unternehmen meinen, keinen Einfluss auf marine Ressourcen zu haben, haben sie doch immer direkten Einfluss auf die Ressource Wasser. Und obwohl mehr als zwei Drittel der Erde von Wasser bedeckt sind, sind nur weniger als drei Prozent sehr ungleich verteiltes Süßwasser, von dem unter 1 % gut zugänglich sind. Dieses wird durch wirtschaftliche Aktivitäten – 70 % entfallen dabei auf die Landwirtschaft – zunehmend belastet. Einige Beispiele:  

  • Als Folge von Agrarchemie-Einsatz weisen 50 % aller Grundwasser-Messstellen in Deutschland eine erhöhte Nitratkonzentrationen nach – 15 % des Grundwassers hält die Nitratgrenzwerte nicht ein.
  • Die Nutzung von Trink- statt Fluss- oder Regenwasser für betriebliche Zwecke führt immer häufiger zu Konflikten.
  • Medikamentenrückstände überfordern Kläranlagen.
  • Die Rückleitung von 25 Milliarden Kubikmeter Flusswasser, das für Kraftwerkskühlungen genutzt wird, erhitzt Flüsse in Deutschland weiter, was sich wiederum negativ auf den Sauerstoffgehalt der Gewässer auswirkt. 

     

Marine Ressourcen – Gefährdung der siebtgrößten Volkswirtschaft der Welt

 

Marine Ressourcen bedürfen ebenfalls unserer Aufmerksamkeit. Obwohl die jährliche Bruttowertschöpfung der Ozeane konservativ auf 2,5 Billionen US-Dollar geschätzt wird – das entspricht der siebtgrößten Volkswirtschaft der Welt – gefährden wir dieses immense Wertschöpfungspotential zunehmend. Plastik ist dabei nur die Spitze des Eisbergs. Die UN Ozeandekade hat unter anderem die folgenden Herausforderungen definiert:
- Nachhaltige und faire maritime Wirtschaft
- Nachhaltige Ernährung
- Verschmutzung der Ozeane
- Bewahrung seiner verschiedenen Ökosysteme und Biodiversität
- Klimawandel
  
In unserer Tätigkeit als einzige Unternehmensberatung, die Wirtschaftspartner der UN Ozeandekade ist, konzentrieren wir uns auf diese drei Ziele: Sauberer Ozean, produktiver Ozean und inspirierender Ozean.

Wie wir Sie unterstützen

Wasser und marine Ressourcen sind sehr dankbare Nachhaltigkeitsthemen, da sie so (be-)greifbar sind – hier stecken enorme Hebel – und zwar für alle: Natur, Unternehmen, Mitarbeitende. Vom Automotive-Sektor, über Energieerzeuger, Handelsunternehmen und die Nahrungsmittelbranche bis hin zu weltbekannten Sportvereinen haben wir schon vielen Unternehmen geholfen, ihren Einfluss auf Wasser und marine Ressourcen zu begreifen und positiv zu beeinflussen. Gerne unterstützen wir auch Ihr Team.

 

Impulsvortrag „Faszination Ozean“​

Bootcamp​ Wasser und marine Ressourcen

Workshop für die Belegschaft​ „1 HourForTheOcean” (#1HFO)​

Fit for Legislation​ Wasser und marine Ressourcen

Ready for Strategy ​Wasser und marine Ressourcen

​Ausstellung​ „Kunst und klare Kante Ozeane“

Was Unternehmen über Wasser und marine Ressourcen wissen sollten

Hier finden Sie die wichtigsten Fragen und Antworten. Gerne beantworten wir Ihre weiteren Fragen in einem persönlichen Gespräch.

1. Warum behandeln wir das Meer so schlecht?

„Das Meer zeigt sich nicht so. Das Meer wirkt immer sauber, freundlich, im guten Zustand. Wenn man durch den Wald geht, sieht man: Da ist ein Baum gefällt oder der Baum ist krank, hat Borkenkäfer-Probleme oder so. Beim Meer sieht man das eigentlich nur dann, wenn es wirklich ’ne schwere Vermüllung gibt – an der Küste z. B. Ansonsten sieht man dem Meer nicht an, wie es ihm geht. (...) Das Meer macht immer gute Miene zum bösen Spiel – und das sind wir nicht gewohnt. Wir sehen sonst zerstörte Häuser, verschmutzte Landschaft, abgestorbene Bäume. Darauf sind wir gepeilt und darauf sind wir trainiert. Und wenn wir das nicht sehen, denken wir automatisch: Dem geht’s gut.“  

2. Wie hoch ist der ökonomische Wert der Ozeane? 

Ozeane haben einen enormen ökonomischen Wert: Die jährliche Bruttowertschöpfung wird derzeit konservativ auf 2,5 Billionen US-Dollar geschätzt. Bis 2030 soll sie auf 3 Billionen US-Dollar anwachsen. Investitionen zur nachhaltigen Transformation von Unternehmen der Blue Economy können laut einer Studie des High Level Panel for a Sustainable Ocean Economy signifikante Erträge generieren: Der Wert einer Investition wird sich innerhalb von 30 Jahren im Durchschnitt mindestens verfünffachen – wenn man die positive Wirkung der Investition auf die globalen Ökosysteme und soziale Effekte einbezieht. 

3. Warum ist ein intaktes Meer für uns alle relevant? 

Neben sogenannten kulturellen Diensten (bspw. schöne Urlaubsdestinationen) und bereitstellenden Diensten – Nahrung aus dem Meer, Bereitstellung von Sauerstoff (etwa die Hälfte in der Atmosphäre stammt aus dem Meer) – erweisen uns die Meere noch folgende wichtige zwei Dienste: 

  • Regulierende Dienste: Meere sind Klimaregulator Nr. 1 und die größten natürlichen Kohlenstoffsenken. 
  • Unterstützende Dienste: Mangroven-Wälder leisten bspw. einen wesentlichen Beitrag zur Wertschöpfung und Risikominimierung im Versicherungssektor. Der Sachschaden durch Hurrikan Irma in Florida wurde so um 1,5 Milliarden US-Dollar reduziert.  
4. Wie steht es um den Wasserbestand in Deutschland?  

Deutschland hat in 20 Jahren Wasser im Umfang des Bodensees verloren. Das zeigen Daten der Grace-Satelliten vom Global Institute for Water Security in Kanada (GIWS), der National Aeronautics and Space Administration (Nasa) und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Deutschland verliert jährlich 2,5 Kubikkilometer Süßwasser. Damit gehört Deutschland zu den Regionen mit den höchsten Wasserverlusten.

5. Welche Wirtschaftsbereiche tragen in welchem Umfang zur Wasserentnahme bei?   
  • Energieversorgung (mehr als 44 %) 
  • Bergbau und verarbeitendes Gewerbe (knapp 27 %) 
  • Öffentliche Wasserversorgung (knapp 27 %) 
  • Landwirtschaft (Beregnung landwirtschaftlicher Flächen) (mehr als 2 %) 
6. Wie viel Wasser wird in Deutschland pro Kopf verbraucht?

Während der Trinkwasserverbrauch in deutschen Haushalten in den letzten Jahrzehnten abgenommen hat – 1990: 147 Liter, 2023: 125 – steigt die sog. indirekte oder virtuelle Wassernutzung, also die Menge, die für die Herstellung eines Produkts verwendet, verdunstet oder verschmutzt wird. Je nach Produkt verlagern wir durch unseren Konsum Umweltprobleme in Herstellungsländer von wasserintensiveren Produkten wie Kaffee, Fleisch oder Technik. 2022 betrug der tägliche Wasserfußabdruck in Deutschland laut Umweltbundesamt 7.200 Liter pro Kopf – das entspricht 48 gefüllten Badewannen. 

 

Wer beim Thema Wasser- und Meeresressourcen auf uns vertraut

 

 

 

 

 

Insights zu Wasser und marinen Ressourcen

Ausgewählte Projektbeschreibungen und Blog-Artikel für alle, die mehr wissen wollen.

Unsere Partnerschaft mit Aegean Rebreath

Gemeinsam mit der griechischen NGO Aegean Rebreath treten wir an, um Meeren mehr Leben einzuhauchen.

Die Bedeutung der Meere für uns Menschen

Dr. Alexis Katechakis beim Impact Festival 2023: Breathe in, breathe out. Every second breath you take comes from the ocean.

Von der Kunst, einer Metropole das Wasser zu reichen

HAMBURG WASSER: Ergänzung des Nachhaltigkeitsprogramms um weitere mittel- bis langfristige Ziele.

 

Ihr Ansprechpartner:

Dr. Alexis Katechakis

Dr. Alexis Katechakis

Geschäftsführender Gesellschafter und Meeresbiologe

Telefon: +49 151 19184526
Email: alexis.katechakis@fors.earth