Was ist die Oconomy?

 

 

Planet Wasser

 

Menschliches Wohlbefinden, nachhaltige Entwicklung und wirtschaftliches Wachstum hängen von gesunden Ozeanen ab. Sie beeinflussen maßgeblich unser Klima und zählen zu unseren wichtigsten Puffersystemen. Ihr Phytoplankton produziert genauso viel Sauerstoff wie Landpflanzen und trotzdem sind sie das am wenigsten verstandene Ökosystem der Welt und uns in vielen Belangen unbekannter als der Mond. Über die Schelfgebiete (flache Küstenregionen bis 200 m Wassertiefe) hinaus, sind Ozeane noch kaum erforscht, obwohl mehr als 200 Millionen Menschen an der Küste wohnen und über eine Milliarde Menschen direkt auf das Meer als größte Nahrungsquelle der Welt angewiesen sind. Wir nennen unseren Planeten Erde, obwohl er zu 70 % mit Wasser bedeckt ist und eigentlich Planet Wasser heißen müsste.

Meeresökosysteme sind von entscheidender Bedeutung für die Produktion unserer Nahrung sowie Energie und werden von uns jetzt schon stark belastet. Diese Belastung werden wir bis 2050 allerdings noch erhöhen. Denn die durch unsere festen Offshore-Windkraftanlagen belegte Fläche von heute ca. 9.000 Quadratkilometer wird auf ca. 242.000 Quadratkilometer anwachsen, während die schwimmende Offshore-Windkraft von 15 Quadratkilometern auf über 33.000 Quadratkilometer anwachsen wird. Das ist ein Wachstum von 219900 % in den nächsten 26 Jahren. Laut DNV's Spatial Competition Forecast wird die von Anlagen belegte Meeresfläche bis dahin um das Fünffache ansteigen. Dies wird durch die Offshore-Windkraft vorangetrieben, die 80 % stationärer Infrastruktur auf See ausmachen wird, gefolgt von Aquakultur (13 %) sowie Öl und Gas (5 %).
Obwohl es reichlich Platz auf dem Meer gibt, werden Anlagen für unseren Offshore-Energie- und Nahrungsmittelproduktionsbedarf ein Viertel der Fläche zwischen zwei und 50 Kilometern von der Küste entfernt in Wassertiefen von weniger als 50 Meter einnehmen.

Die Zahlen zeigen: Es herrscht dringende Notwendigkeit, Schutz-, Produktivitäts- und soziale Entwicklungsziele für eine nachhaltige Wirtschaften im und auf dem Meer in Einklang zu bringen. Die Regionen, die das verstehen, werden die wettbewerbsfähigsten sein.


Call for Action der UN Ozeandekade


Weil sich das Bewusstsein für die Relevanz des größten Ökosystems (80 % allen Lebens ist in Ozeanen beheimatet) der Welt schärfen muss, setzen wir uns als Wirtschaftspartner der UN Ozeandekade dafür ein, gemeinsam Ozeane zu gestalten, die wir für die Zukunft brauchen: gesund, voller Leben, mit geschützten Bereichen – aber auch als nachhaltig genutzte Wirtschaftsräume. Im Arbeitskreis Wirtschaft unterstützen wir das deutsche Ozeandekaden-Komitee als einzige Unternehmensberatung und stellen sicher, dass sich die Ziele der UN Ozeandekade in unserer Arbeit mit Unternehmen widerspiegeln.

 

 

Ozeane und Wirtschaft Hand in Hand

 

Wir brauchen den Schulterschluss zwischen der Wirtschaft und den Ozeanen. Der Ansatz der Oconomy hilft Unternehmen dabei, die Belange der Meere bei ihren wirtschaftlichen Entscheidungen mitzuberücksichtigen und damit das größte Ökosystem der Erde und einen der bedeutendsten Wirtschaftsfaktoren zu erhalten. Wären die Ozeane eine Volkswirtschaftt, wären sie die siebtgrößte der Welt.

Die Oconomy stützt sich auf drei wesentliche Säulen:

 

 

Nachhaltigkeitsstrategie

Was wird mittel- und langfristig wichtig werden für Unternehmen, die durch ihr Kerngeschäft einen oder keinen direkten Bezug zum Wasser oder zum Meer haben?
Sicher ist: Die Zeit, in der diese Frage nur erstere tangierte, ist vorbei. Deswegen haben wir dem FC Augsburg und geholfen ihre Nachhaltigkeistrategie ganzheitlich zu gestalten. Dabei rückte das Thema Wasser in den zentralen Fokus. Weitere Projekte mit Bezug zu Wasser und oder zu Ozeanen:

  • Moderation und Mitgestaltung internationaler Stakeholder-Workshops für das Sedimentmanagement der Donau des Bayerischen Landesamts für Umwelt
  • Nachhaltigkeitsstrategie für Hamburg Wasser – Hamburgs Trinkwasserversorgungs- und Abwasserbeseitigungsunternehmen
  • Wasserrisikoanalysen und Sensibilisierung für die strategische Relevanz der Ressource Wasser für die internationalen Produktionsstandorte von MAN
  • Entwicklung eines "Collective Impact" Konzepts in Südafrika zur Einbindung diverser Stakeholder-Gruppen zum Thema Wasser für den Volkswagen Konzern
  • Definition von Wasser als wesentliches Thema im Rahmen der MISSION:ZERO Umweltstrategie in der Produktion sowie Konzeption und Moderation von Workshops zum Thema Wasser für Audi
  • Mitgestaltung des Nachhaltigkeitsengagement-Konzepts „För de Küste" für den THW Kiel mit Sport 5 und der UN Ozeandekade
  • Impulsvortrag und Workshop zur Sensibilisierung der Mitgliedsunternehmen des UN Global Compact Deutschland für die strategische Relevanz der Ozeane
  • Konzeption und Durchführung des Veranstaltungsformats KUNST UND KLARE KANTE – Ein Abend für den Meeresschutz
  • Moderation der Diskussionsrunde „Nachhaltigkeit im Segelsport“ u. a. mit Profi-Segler und Nachhaltigkeitsaktivist Boris Herrmann
  • Konzeption von Workshops für eine Kommunikationsstrategie der Kampagne „Wasser ist Leben" für das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz und die bayerischen Wasserämter
Innovationen

Veramaris haben wir bei der Strategieentwicklung und dem Markteintritt eines Öls aus Algen unterstützt. So muss Lachsfutter kein Fischöl oder -mehl mehr zugesetzt werden. Zudem haben wir zusammen mit dem Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung (Fraunhofer IVV) für den Innovationsraum NewFoodSystems – einer von insgesamt vier Innovationsräumen des Programms „Innovationsräume Bioökonomie“ der „Nationalen Forschungsstrategie BioÖkonomie 2030“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) – einen nachhaltigen Innovationsprozess entwickelt. Der Sustainable Innovation Process (SIP) eignet sich für Innovationen im Produkt- als auch Dienstleistungsbereich und ist durch seinen modularen Aufbau sowohl für Innovationsprojekte, die noch ganz am Anfang stehen, als auch für solche, die bereits einen Schritt weiter in der Entwicklung sind, anwendbar.

Kapitalgeber

Unternehmen, die sich für das Ökosystem Meer einsetzen, werden zunehmend attraktiv für Investoren. Kein Wunder, denn die globale Bruttowertschöpfung wichtiger Meeressektoren wie Tourismus, Schifffahrt, Fischerei, Aquakultur und erneuerbarer Meeresenergie schätzte die OECD 2010 schon auf 1,5 Billionen US-Dollar. Bis 2030 sollen es 3 Billionen US-Dollar werden, wobei einige Meeresindustrien schneller wachsen werden als die Weltwirtschaft. Im Fokus von Fonds stehen bspw. Unternehmen, die helfen Ozeanversauerung einzudämmen, Meeresverschmutzung zu reduzieren und solche, die sich mit nachhaltiger Nutzung von Meeresressourcen, Ökosystemen sowie der nachhaltigen Fischerei beschäftigen. Dazu gehören Unternehmen, die zur Gesundheit der Ozeane beitragen und sich auf nachhaltigen Konsum, die Reduzierung von Kohlenstoffemissionen sowie die Vermeidung von Wasserverschmutzung konzentrieren. Ein weiterer Schwerpunkt sind meeresabhängige Sektoren wie Schifffahrt und Häfen, Energie und Ressourcen, Tourismus im Küstenbereich und Aquakultur.

 

 

Anspruchsgruppen auszuweichen ist keine Option mehr

 

Durch die Ansprüche externer Stakeholder stehen Unternehmen zunehmend unter Druck. ​Dabei geht es nicht nur um oberflächliche – da sichtbarste – Ansprüche wie den Meeren kein Plastik zuzuführen, sondern auch viel komplexere – wie sich bspw. nicht am Tiefseebergbau zu beteiligen oder die Ozeanversauerung einzudämmen. Diese Ansprüche werden vermehrt an Unternehmen gestellt, ungeachtet dessen, ob sie durch ihr Kerngeschäft einen oder keinen direkten Bezug zum Wasser oder zum Meer haben. Ihnen wird mittlerweile nicht nur durch SDG 6 "Sauberes Wasser und Sanitär­einrichtungen" und 14 "Leben unter Wasser" (globale Ebene) Rechnung getragen, sondern konkret durch EU Direktiven, nach denen Unternehmen zu gewissen Themen berichten müssen – bspw. das "EU Water Framework" *​, das "EU Marine Strategy Framework" *​ und das "EU Maritimespatial Planning" **, zu denen EU-Mitgliedsstaaten alle 6 * bzw. 4 ** Jahre berichten müssen​.
Auf direkter Unternehmensebene verpflichtet die CSRD Unternehmen durch ESR Standard E3 "Water and Marine Resources" jährlich zu berichten, wie sie mit Wasser- und Meeresressourcen umgehen und wie sie ihre Lieferanten diesbezüglich bewerten.

 

 

Wie wir Unternehmen unterstützen

 

Wir unterstützen Unternehmen beim Gebot der Stunde: Ansprüche antizipieren, statt ihnen auszuweichen. Wer sich Ansprüchen stellt, ist bereit sich auf die Suche nach Strategien und Innovationslösungen zu machen. Gerade letztere verhelfen Unternehmen, die das Prinzip der Oconomy verstehen, zu Wettbewerbsvorteilen und einer stärkeren Positionierung – auch auf dem Finanzmarkt. Wir zeigen Ihnen, wie Sie den Schutz der Ozeane in Ihrer Nachhaltigkeitsstrategie verankern, zu nachhaltigen Innovationen in Ihrem Unternehmen gelangen und an Attraktivität für Investoren und Kapitalgeber gewinnen.

 

 

WARUM BRAUCHT ES EINE OCONOMY?

Unterwasseraufnahme von Fischen. Im Hintergrund sieht man Alexis Katechakis.

Begleitung einer nachhaltigen Innovation bis zur Marktreife

KUNDE VERAMARIS

Das Algenöl von Veramaris revolutioniert die Aquakultur-Industrie. fors.earth begleitet die Innovation bis ins Supermarkt-Regal

Oconomy – Vor der eigenen Meeres-Haustür kehren

Warum es dezidiertes Handeln im Bereich Kampfmittel-Beseitigungsmanagement in unseren Meeren braucht.

Oconomy – Nachhaltigkeit im Segelsport

Unser Geschäftsführer Dr. Alexis Katechakis u. a. im Gespräch mit Profi-Segler und Nachhaltigkeitsaktivist Boris Herrmann.

Oconomy – Periode meets Algen-Tampons

Geschäftsführer Dr. Katechakis im Gespräch mit zur Founder of the Year nominierten Ines Schiller und Gründerin von Vyld.

Oconomy & Finance – Sustainable Finance Experte Matthias Bönning

Der ökonomische Wert des größten Ökosystems der Welt.

Oconomy – Chorgesang, Sex, Nahrung und Revier: Wie reden Fische?

"Stumm wie ein Fisch" – ein Trugschluss. Was Fische wirklich bewegt.

Oconomy – Wie geht es eigentlich dem Meer, Herr Gelpke?

Auszüge aus dem float originals Podcast mit Nikolaus Gelpke

Oconomy – Eine Expedition in die Antarktis, die Geschichte schrieb

"Dieser fast fanatische Wunsch seine Leute lebendig zurückzubringen, wurde seine Triebfeder."

SDG 14: Wir sind Wirtschaftspartner der UN Ozeandekade

Die UN Ozeandekade ist eine globale Kampagne, um gemeinsam den Ozean zu gestalten