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 | 31.08.2023

KUNDE MAN TRUCK & BUS

 

Ohne intakte Biodiversität können keine Autos gebaut werden – MANs Responsible Production Conference
 

 

HERAUSFORDERUNG

Diverse Facetten von Biodiversität verstehen

 

Das Thema Biodiversität wird für alle Unternehmen zunehmend wichtiger. Beispielsweise ist eine intakte Biodiversität für die Bereitstellung von wichtigen Ressourcen (Provisioning Services) für die Produktion entscheidend. Ganze Industrien sind abhängig von Ökosystemdienstleitungen (Ecosystem Services), die ohne intakte Umwelt nicht leistbar sind. Dazu gehören neben den Provisioning noch die Regulating, Supporting sowie Cultural Services. Der wirtschaftliche Wert all dieser Ökosystem- und Biodiversitätsleistungen wird jährlich mit 40.000.000.000.000 € beziffert und entspricht der Hälfte des globalen BIP.
Gerade für die Automotive-Industrie, die immer stärker technologisiert wird, ist die Abhängigkeit besonders groß. Wie stark diese Industrie von einer intakten Biodiversität abhängt, zeigt ein Blick auf einige der vielfältigen Bestandteile eines Kraftfahrzeugs: Katalysatoren (Palladium, Platin, seltene Erden), Kondensatoren (Palladium, Glimmer, Tantal), Elektromotoren (Graphit, seltene Erden), Traktionsbatterien (Kobalt, Lithium, Nickel, Kupfer, Mangan, Zink, Graphit), Reifen (Gummi), LEDs für Beleuchtung und Displays (seltene Erden), elektronische Komponenten, Schaltkreise und Platinen (Kupfer, Gold, Palladium, Silizium, Nickel), metallische Rohstoffe in zahlreichen Bauteilen sowie Beschichtungen, insbesondere Karosserien (Stahl / Eisen, Legierungen (Zink), Leichtmetalle (Aluminium), Kupfer, Technologiemetalle).

Daher wundert es nicht, dass Unternehmen aus der Automotive-Industrie im Rahmen der CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive) ab 2025 rückwirkend für das Berichtsjahr 2024 berichten müssen:
- Wie es um ihren Übergangsplan zu Biodiversität und Ökosystemen bestellt ist (ESRS E4-1)
- An welchen Richtlinien sie sich im Zusammenhang mit Biodiversität und Ökosystemen orientieren (ESRS E4-2)  
- Welche Maßnahmen ergriffen und Ressourcen im Zusammenhang mit Biodiversität und Ökosystemen genutzt werden (ESRS E4-3)  
- Welche Ziele im Zusammenhang mit Biodiversität und Ökosystemen gesetzt werden (ESRS E4-4)  
- Welche Wirkungsmetriken im Zusammenhang mit Biodiversität und Ökosystemen genutzt werden (ESRS E4-5)  
- Welche möglichen finanziellen Auswirkungen von Biodiversität und ökosystembezogenen Risiken und Chancen bestehen (ESRS E4-5)


LÖSUNG

Diverse Facetten von Biodiversität antizipieren

 

Im Rahmen von MANs dreitägiger Responsible Production Conference am polnischen Produktionsstandort in Niepołomice wurde eine zweistündige Keynote zum Thema Biodiversität für 30 Expertinnen und Experten aus den Bereichen Health, Safety, Environment and Energy gestaltet.

Im ersten Keynote-Teil wurden die soziale und wirtschaftliche Relevanz von Biodiversität, Herausforderungen biologischer Vielfalt, regulatorische und gesellschaftliche Ansätze zur Bewältigung der Biodiversitätskrise sowie die Bedeutung der Biodiversität im Automobil- und Nutzfahrzeugsektor beleuchtet, um anschließend den Status Quo dieser Themen bei MAN zu diskutieren.
Den Schlussteil bildete eine interaktive Übung, bei der die Teilnehmenden zuerst aufgefordert waren, sich zu überlegen, was sie tun könnten, um in ihrer Position bei MAN die Biodiversitätskrise zu verschlimmern. Anschließend wurde diese dystopische Ausgangslage genutzt, um darüber nachzudenken, welche Hebel bei MAN genutzt werden können, um die Welt wieder biologisch diverser werden zu lassen.

 

IMPACT

Biodiversität eine strategische Bühne auf C-Level geben

 

Geschäftsführender Gesellschafter und Diplom Biologe Dr. Alexis Katechakis moderierte die zweistündige Keynote und fungierte über die gesamte dreitägige Konferenz als Sparringpartner der diskutierten Ergebnisse.  
Während die wesentlichen Themen für MANs Produktionsstandorte bisher u. a. Landnutzungsänderungen, Klimawandel sowie die Verschmutzung von Boden, Wasser und Luft waren, die MAN bereits im Rahmen der Legal Compliance adressierte, sollen diese Themen nun stärkere strategische Beachtung finden. Dies ist besonders wichtig im Hinblick auf mögliche Risiken für die Produktion – wie etwa Engpässe in der Verfügbarkeit von Ökosystemleistungen.  

„Unsere Gesellschaft und unsere Wirtschaft, wir alle hängen von funktionierenden Ökosystemen ab. Der Verlust an Biodiversität erreicht inzwischen kritische Ausmaße. Es ist dringend notwendig, dass Unternehmen sorgsam mit dem Erhalt und der Verbesserung unserer Lebensgrundlagen umgehen. Die Umweltverantwortlichen in der Produktion sind wichtige Multiplikatoren, um die Themen in die gesamte Wertschöpfungskette zu tragen und sollten sich ihres Vermögens bewusst sein.“
Geschäftsführender Gesellschafter und Diplom Biologe Dr. Alexis Katechakis

 

 

Ihr Ansprechpartner:

 

Anton Breinbauer

Director, Standortleiter München

Telefon: +49 151 10473742
Email: anton.breinbauer@fors.earth