KUNDE BOEHRINGER INGELHEIM
Nachhaltigkeitsberichterstattung vorbereiten – mit doppelter Wesentlichkeitsanalyse nach CSRD

Nachhaltigkeit wird für Unternehmen zunehmend zur Berichtspflicht. Mit der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) verschärft die EU die Anforderungen: Mehr Unternehmen sind betroffen, die Inhalte werden umfangreicher und eine externe Prüfung wird Pflicht.
Im Mittelpunkt steht die doppelte Wesentlichkeit – Unternehmen müssen sowohl ihre Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft als auch die finanziellen Risiken durch Nachhaltigkeitsthemen offenlegen.
Gemeinsam mit Boehringer Ingelheim haben wir die Grundlagen für eine CSRD-konforme Berichterstattung geschaffen – von der Analyse bis zur Umsetzung.
HERAUSFORDERUNG
Vorbereitung auf die CSRD-Berichtspflicht
Als forschendes Pharmaunternehmen in Familienbesitz steht Boehringer Ingelheim in der Verantwortung, die ökonomischen, gesellschaftlichen und ökologischen Auswirkungen seiner Geschäftstätigkeiten umfassend zu analysieren und transparent zu kommunizieren. Mit der Einführung der CSRD war das Unternehmen verpflichtet, ab dem Geschäftsjahr 2025 einen Nachhaltigkeitsbericht nach den European Sustainability Reporting Standards (ESRS) zu veröffentlichen.
Dazu gehörte die Durchführung einer doppelten Wesentlichkeitsanalyse, um relevante Nachhaltigkeitsthemen zu ermitteln und die entsprechenden Berichtspflichten abzuleiten. Ziel war es, frühzeitig Transparenz über nachhaltigkeitsbezogene Chancen, Risiken und Auswirkungen zu schaffen und die Berichterstattung prüfungsfest vorzubereiten.
Während des Projekts trat die "Stop-the-Clock"-Regelung durch das EU-Omnibus-Vorschlagspaket in Kraft, welche den verpflichtenden Berichtszeitpunkt auf das Geschäftsjahr 2027 verschob. Boehringer Ingelheim entschied sich dennoch bewusst, das Projekt wie geplant fortzusetzen.
LÖSUNG
Systematischer Probelauf für eine prüfsicher Umsetzung der CSRD-Anforderungen
fors.earth unterstützte Boehringer Ingelheim bei der systematischen Umsetzung der CSRD-Vorgaben – mit dem Ziel, eine prüfbare, belastbare und zukunftsfähige Nachhaltigkeitsberichterstattung aufzubauen.
Kernziel des Projekts war die Durchführung der doppelten Wesentlichkeitsanalyse, auf deren Grundlage unternehmensrelevante Themen priorisiert und interne Strukturen gezielt auf die zukünftigen Anforderungen ausgerichtet wurden. Der anschließend erarbeitete Testbericht diente als interner Probelauf für eine konforme Berichterstattung nach ESRS und als Grundlage für die strategische Weiterentwicklung des Nachhaltigkeits- und Datenmanagements im Unternehmen.
Die Umsetzung erfolgte in sieben aufeinander aufbauenden Schritten:
Schritt 1: Kontextanalyse
Definition des Konsolidierungskreises, Mapping der Wertschöpfungskette, Identifikation relevanter Stakeholder und Einbindung bestehender Due-Diligence- und Risikomanagementprozesse.
Schritt 2: Bestimmung relevanter Auswirkungen, Chancen und Risiken (IROs)
Erstellung eines unternehmensspezifischen Katalogs potenziell relevanter Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft sowie finanzieller Chancen und Risiken entlang der ESRS (Unter-)Themen – unter Berücksichtigung aller Geschäftsbereiche.
Schritt 3: Wesentlichkeitsbewertung
Fachbereichsübergreifende Bewertung der IROs durch interne Expert:innen nach der CSRD-Methodik der doppelten Wesentlichkeit.
Schritt 4: Dokumentation für die Wirtschaftsprüfung
Systematische Aufbereitung aller methodischen Schritte zur Sicherstellung der Nachvollziehbarkeit und Prüffähigkeit gemäß CSRD.
Schritt 5: Ableitung berichtsrelevanter Datenpunkte
Übersetzung der für Boehringer Ingelheim wesentlichen Themen in konkrete Offenlegungspflichten (Materiality of Information) – als Basis für die spätere Berichtserstellung.
Schritt 6: Interne Gap-Analyse und Datensammlung
Bewertung der vorhandenen Datenbasis, Identifikation bestehender Lücken und Sammlung der benötigten ESG-Daten durch das Team von Boehringer Ingelheim.
Schritt 7: Erstellung eines internen Testberichts
Erstellung eines vollständigen, internen Berichtprototyps – als praxisnaher Probelauf für den ersten prüfpflichtigen Bericht und zur Verankerung interner Prozesse.
IMPACT
Strategisches Fundament für Nachhaltigkeitsberichterstattung und Management
Mit dem Projekt wurde frühzeitig der Grundstein für eine strukturierte, strategische Nachhaltigkeitsberichterstattung bei Boehringer Ingelheim gelegt – lange vor dem eigentlichen Berichtspflichtjahr. Der interne Testbericht dient als Blaupause für zukünftiges Reporting und unterstützt die unternehmensweite Verankerung von Nachhaltigkeit.
Die Identifikation materieller Nachhaltigkeitsthemen stärkt nicht nur die künftige Berichterstattung, sondern liefert auch wertvolle Impulse für die Weiterentwicklung des Nachhaltigkeitsmanagements im Unternehmen. Zudem bildet die doppelte Wesentlichkeitsanalyse eine belastbare Grundlage zur Schärfung der Nachhaltigkeitsstrategie.
Durch die vorausschauende Umsetzung der CSRD-Vorgaben kann sich Boehringer Ingelheim frühzeitig auf die regulatorischen Anforderungen einstellen.
„Wir sind sehr stolz auf unseren ersten Entwurf eines CSRD-Berichts und sehen unserem ersten Berichtspflichtjahr nun mit mehr Klarheit und weniger Sorge entgegen. Die Zusammenarbeit mit fors.earth hat uns geholfen, die doppelte Wesentlichkeitsanalyse strukturiert aufzusetzen und inhaltlich abzusichern. Wir fühlen uns in einer starken Ausgangsposition für künftige CSRD-Anforderungen.“
Dr. Ina Witte, Associate Director Sustainability und Projektleitung Sustainability and Culture