Zurück

 | 05.12.2018

Von supply chains zu supply networks

Bei der 8. Internationalen CSR Konferenz in Köln gab Dr. Alexis Katechakis einen Impulsvortrag zu „sustainable partnerships“ und forderte zum Wandel von Lieferketten zu Wertschöpfungsnetzen auf.

 

Unter dem Motto „Es ist Zeit den Status quo herauszufordern!“ fand vom 14.11. bis 16.11.2018 die 8th International Conference on Sustainability and Responsibility statt. 180 Speaker aus 42 Nationen nahmen teil. Die ehemalige Humboldt-Konferenz wird vom Center for Advanced Sustainable Management (CASM) der Cologne Business School (CBS) organisiert und bietet eine Plattform um mit internationalen Wissenschaftlern, Thought-Leadern, Sozialunternehmern, Aktivisten, Managern und Politikern, Ideen und innovative Lösungsansätze für eine nachhaltigere Zukunft weiterzudenken und zu gestalten. Einer der Speaker war unser Geschäftsführer Dr. Alexis Katechakis, der in seinem Impulsvortrag über „sustainable partnerships“ und den Wandel von Lieferketten zu Wertschöpfungsnetzen sprach.

 

Kernaussauge des Vortrags war: Innovative Produkte und Dienstleistungen mit Nachhaltigkeitsbezug brauchen häufig auch neue Wege in der Markteinführung. Wesentlich ist, dass ihr Mehrwert entlang von gesamten Wertschöpfungsketten verstanden wird und ein gemeinschaftliches Interesse an ihrer Nutzung besteht; gemeinschaftlich nicht nur aus Business-Perspektive, sondern auch im Hinblick auf ihren gesellschaftlichen Nutzen.

 

Als Praxisbeispiel stellte Dr. Katechakis einen von fors.earth für Veramaris entwickelten Wertschöpfungskettenansatz vor. Veramaris, ein Joint Venture von DSM und Evonik, hat ein Verfahren entwickelt, mit dem sich Fische in Aquakultur ohne den Einsatz mariner Ressourcen züchten lassen. Statt Fisch an Fisch zu verfüttern werden essentielle Futterbestandteile aus natürlichen Meeresalgen gewonnen und in Form von Algenöl dem Futter zugefügt. Dies entlastet nicht nur natürliche Fischbestände und wirkt Überfischung entgegen. Das Algenöl ist auch besonders reich an den essentiellen Fettsäuren EPA und DHA, auf die Fisch und Mensch angewiesen sind.

 

 

Ein Hindernis bei der Einführung war, dass die Herstellung von Algenöl etwas teurer ist, als Fischöl. Der Durchbruch kam erst, als die beteiligten Wirtschaftspartner nicht nur den Wert für Ihre Geschäftsentwicklung erkannt haben, sondern auch, wie sie durch die Verwendung zur Lösung eines der größten Nachhaltigkeitsprobleme, Überfischung, beitragen können. Dieser gemeinsame Nenner hat zu Kooperationsbereitschaft jenseits von Preisverhandlungen geführt und am Ende dazu, dass Veramaris, Futtermittelhersteller, Farmer, Verarbeiter, Logistiker und der Handel es gemeinsam geschafft haben, nachhaltig produzierten und gesunden Lachs ins Regal zu bringen.

 

Zuletzt ist aus einer Liefer- und Wertschöpfungskette ein Netzwerk entstanden, in dem heute sogar Wettbewerber zusammenarbeiten. Voraussetzungen hierfür sind ein systemisches Verständnis für die Marktmechanismen über die direkten Geschäftspartner hinaus, Offenheit, der Wille voneinander zu lernen, Geduld, unternehmerischer Mut und natürlich ein starker Wille zu nachhaltiger Entwicklung!