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 | 22.03.2022

 

Wie und worüber sprechen Fische?
 

Bisher haben Biologen besonders die Kommunikation zwischen Meeressäugern untersucht.
Ein Forscherteam der Cornell Universität in den USA hat nun in einer breiten Studie erforscht, wie sich Fische untereinander austauschen. Lange ging die Wissenschaft dabei davon aus, dass Fische hauptsächlich mit Farbsignalen, ihrer Körpersprache oder Elektrizität kommunizieren. Dass sich Fische durch Klänge miteinander austauschen galt eher als Seltenheit.
Um ein breites Bild zu erhalten, untersuchten die Wissenschaftler die Klasse der Strahlenflosser genauer, zu denen fast alle Fische im Meer gehören, und nutzten für ihre Untersuchung drei Quellen:

1. Sie werteten bereits existierende wissenschaftliche Arbeiten und Aufnahmen von Fisch-Lauten aus.
2. Sie untersuchten die Literatur über Fischlaute aus der Zeit, bevor es Aufnahmen der Tiere gab.
3. Sie bezogen sie ein, was Forscher über die Anatomie von Fischfamilien wissen und wie es Fischen möglich ist Klänge zu erzeugen.

Nach Angaben der Wissenschaftler kommunizieren Fische vor allem auf zwei Wegen:
Zum einen erzeugen sie Laute durch die Vibration ihrer Schwimmblase. Dadurch entstehen Laute in ihrem Körper, die durch das Wasser getragen werden.
Zum anderen können sie Laute erzeugen, indem sie Körperteile aneinander reiben – diese sogenannte Stridulation ist vor allem bei Insekten bekannt.

Die Fisch-Themen unterscheiden sich laut der Forscher dabei gar nicht so sehr von denen anderer Wirbeltiere. Es geht um: Sex, Nahrung und ihr Revier. Fische kommunizieren, wenn eine Gefahr droht, um ihr Territorium zu verteidigen oder auch bei der Paarung. Wie Vögel finden sich einige Fischarten auch zu Morgen- und Abendchören in der Dämmerung zusammen.

Die Klänge von Fischen könnten auch für die Erhaltung von Riffen eine Rolle spielen. Forscher haben 2019 in einer Studie Unterwasserlautsprecher an wenig besiedelten Riffteilen angebracht. Dort spielten sie Klänge, die zuvor in gesunden, dicht besiedelten Riffen aufgenommen wurden. Das führte dazu, dass mehr junge Fische zu diesen Teilen strömten.

Wie ein Bootsmannfisch klingt, lässt sich hier anhören.