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 | 21.02.2024

Lobbyist der Ozeane

Warum die Ozeane eine Lobby brauchen

 

 

Die Süddeutsche Zeitung hat dem wichtigen Thema Wasser- und Meeresressourcen eine ganze Seite in der Printausgabe gewidmet. Unseren ehemaligen geschäftsführenden Gesellschafter Dr. Alexis Katechakis, seines Zeichens promovierter Meeresbiologe und aquatischer Ökologe, betitelte die Süddeutsche Zeitung als “Lobbyist der Ozeane”. Alexis' Entschlossenheit, sich für Meere zu engagieren, rührt u. a. von einem Schlüsselerlebnis, als er bei einem Tauchgang vor Sulawesi (Indonesien) Zeuge wurde, wie ein majestätischer Manta-Rochen eine Plastiktüte durch sein großes Maul einsog und anschließend durch seine empfindlichen Kiemen wieder herauswürgte. "Mir geht es darum, dass wir wieder Respekt für die Meere entwickeln. Überhitzung, Versauerung, Überfischung, Überdüngung, Verschmutzung: Wir müssen endlich erkennen, welche wertvollen Ökosystemleistungen sie für uns erbringen und dass wir von intakten Ozeanen abhängig sind."  

Warum die Ozeane eine größere Lobby brauchen, haben wir hier zusammengefasst.  
 

Tiefsee-Wissen – so klein wie ein Stecknadelkopf

Obwohl es in der Tiefsee kein Licht scheint, gibt es eine Menge an Leben. Bei fast jeder Probennahme in der Tiefsee finden Forscher neue Arten. Leider gefährden wir dieses faszinierende Ökosystem zunehmend mehr. Jüngst auch auf dem Meeresboden.
 

Panzergroße Bagger für den Manganknollen-Abbau

Manganknollen befinden sich aufgrund ihres Gehalts an Metallen und Seltenen Erden im Visier wirtschaftlicher Begehrlichkeiten. Sie sind so groß wie eine Kinderfaust und benötigen viele Millionen Jahre, um auf diese Größe anzuwachsen. Diesen mühsam herangewachsenen Knollen droht Abbau mit schwerem Gerät. Dazu werden Bagger in der Größe von Panzern in bis zu 6000 Metern Tiefe eingesetzt, die eine maximale Zerstörung auf dem Meeresgrund zurücklassen und das in einer wortwörtlichen Black Box, die wir nicht einmal ansatzweise verstanden haben und über die wir nicht wissen, wie wichtig sie für uns ist. 
 

2050: Mehr Müll als Fische

Um 2050 herum wird der Anzahl des Mülls in den Ozeanen die Masse der Fische übersteigen. Die vor sich hintreibenden Plastikinseln an der Meeresoberfläche werden nur die Spitze des erschreckenden Müllbergs sein – denn nur 1 % des Mülls, der im Meer landet, ist sichtbar. Welchen Einfluss die restlichen 99 % in den unteren Meereszonen haben, weiß niemand sicher. 
 

Lebensfeindliche Bedingungen ohne Meere 

Auch für den Klimaschutz spielen die Meere eine entscheidende Rolle: Sie haben 90 % der Wärmenergie aufgenommen, die wir durch die Verbrennung fossiler Energieträger seit der industriellen Revolution zusätzlich verursacht haben. Ohne diese Wirkung würde die mittlere Temperatur auf der Erde circa 30°C höher liegen und in fast allen Teilen der Erde herrschten lebensfeindliche Bedingungen. 0,1 Grad Wasser-Erwärmung in zwei Kilometer Meerestiefe ist keine Kleinigkeit, sondern ein Alarmsignal. 

 

Zum ausführlichen Porträt, in dem Alexis Katechakis verrät, was ihn an dem Wort “Umwelt" stört und was es mit der nach David Hasselhoff benannten Hoff-Krabbe auf sich hat, geht es hier, das Interview mit ihm findet sich unter diesem Link.