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 | 21.12.2018

#DNP11: Bei welchem Kilometer stehen wir aktuell, wenn wir Nachhaltigkeit als Marathon betrachten?

Dieser Frage stellen sich Volkswagen, Deutsche Bahn, Vaillant, Henkel und der Klimaforscher Johan Rockström am Kongress zum Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2018

Johan Rockström beim 11. Deutschen Nachhaltigkeitstag

Im Rahmen der Paneldiskussion zum Thema „Klimaschutz – Wie die deutschen Schlüsselindustrien die Wende schaffen wollen“ wollte Frank Sprenger (Geschäftsführer von fors.earth) von führenden deutschen Unternehmen wissen, wie sie ihre Nachhaltigkeits-Leistungen selbst einschätzen würden, wenn die Integration von Nachhaltigkeit in Unternehmensprozesse ein Marathon mit 42km wäre. Dr. Jens Wichtermann schätzte, dass Vaillant bei der Hälfte steht. Prof. Dr. Thomas Müller-Kirschbaum von Henkel positionierte sein Unternehmen bei „Kilometer 10“, ebenso wie Ralf Pfitzner von VW. Insgesamt stellten alle Unternehmensvertreter die positiven Entwicklungen in ihren Unternehmen in den Vordergrund. Prof. Rockström brachte jedoch die von Frank Sprenger vermisste „sense of urgency“ mit seinem Kommentar zurück ins Spiel: „We’ve been doing this race time and time and time again.[..] And if you go too slow you will be caught up by the broom waggon.”

11. Deutscher Nachhaltigkeitstag Panel Diskussion

Auch dieses Jahr war fors.earth wieder beim 11. Deutschen Nachhaltigkeitstag vertreten. 100 deutsche und internationale Referentinnen und Referenten aus Wirtschaft, Politik und Forschung diskutierten zwei Tage lang mit den Teilnehmern die großen Themen der Transformation. Im Zentrum stand der Status nachhaltiger Entwicklung weltweit und in Deutschland und die wichtigsten Kontroversen einer zukunftsfähigen Gesellschaft.

Im Plenum wurde die Entwicklung des nationalen und internationalen Klimaschutzes aus wissenschaftlicher Perspektive durch Prof. Johan Rockström und aus wirtschaftlicher Perspektive beispielsweise durch Vertreter von DB Cargo und der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen erläutert. Außerdem gab es Vorträge unter anderem zum „Marshallplan für Afrika“ von Dr. Gerd Müller, zur Gemeinwohlökonomie von Christian Felber und zu Sustainable Digitality durch Dr. Dirk Gratzel.

In mehreren Dialogforen wurden darüber hinaus verschiedene Themen der Nachhaltigkeit in Paneldiskussionen unter Einbezug des Publikums debattiert. Die Entwicklung von Smart Cities, SDG-Indikatoren für Kommunen, die Umsetzung von Klimaschutz in deutschen Schlüsselindustrien, Biodiversität und Plastikkonsum waren nur einige der spannenden und teilweise kontrovers diskutierten Themen.

Mit einer Vielzahl an Vorträgen, Paneldiskussionen, Netzwerkevents, Wettbewerben und Messeständen spiegelte der Nachhaltigkeitstag die kontinuierlich zunehmende Relevanz und Implementation von Nachhaltigkeit in allen Bereichen der Wirtschaft und Gesellschaft wieder. Zugleich verdeutlichte sich, dass viele grundlegende Herausforderungen nach wie vor ungelöst sind und dass für eine nachhaltige Entwicklung mehr Engagement, Verantwortung und Hingabe von Allen erforderlich ist.